Genetik: Es wird vermutet, dass die Sorte – welche als Champagner unter den Hanfpflanzen gilt – ein 3-Wege-Hybrid aus “Haze” [m] x [“Northern Lights #5” (w) x (Northern Lights #5 (weiblich) x ein männliches “Skunk #1”) (m)] [w] ist. Somit sind ca. 50 % Haze-, 37,5 % Northern Lights #5 und 12,5 % Skunk #1 Genetik enthalten, wodurch die Sorte Bedrocan ca. 55 % Sativa-Anteil bekommt. Es sind 4 unterschiedliche Phänotypen der Sorte bekannt. Wegen ihrer klaren und sehr sativa-lastigen Wirkung zählt die Sorte jedoch zu den stärkeren Clear-Sativas. Die Sorte wurde vielfach ausgezeichnet (seit 1994 über 17 Preise!). Der traditionelle Name “Jack Herer” stammt von einem gleichnamigen berühmten amerikanischen Cannabis-Aktivisten.

Schmerzlinderung: Schmerzen werden gut gelindert, jedoch helfen andere Sorten noch besser bei meinen Schmerzen. Bedrocan zeichnet sich vor allem durch seine Wirksamkeit bei psychischen Leiden und bei Übelkeit, Appetitlosigkeit und Erbrechen aus und wird daher oft nach einer Chemotherapie eingesetzt. Außerdem ist eine leichte muskelentspannende Wirkung vorhanden.


Medizinische Anwendungen: Übelkeit, Appetitlosigkeit und Erbrechen (z.B. i.V.m. Chemotherapie), Spastiken, Depression, chronische Müdigkeit, chronische Schmerzen, Stress, Antriebslosigkeit, Entzündungen, Verspannungen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden.

Hauptwirkung: aktivierend und tatkräftig, stimmungsaufhellend, nur ein Hauch beruhigend. Stark appetitanregend. Die Sorte kann durchaus mittelstark euphorisch wirken. Je nach Situation kann die Sorte jedoch auch nervös oder hibbelig machen, also nichts zur Beruhigung, eher im Gegenteil. Die Sorte hilft sehr gut, wenn man noch fit und wach bleiben will. Behandlung von leichten Stresszuständen ist möglich.


Wirkungsspitze: Stark fokussierend, Steigerung der Kreativität und Konzentrationsfähigkeit, zum Nachdenken anregend, leicht meditativ, konversationsfördernd, etwas erhebend und glücklich und ein Hauch psychedelisch. Eine leichte körperliche Wirkung ist ebenfalls vorhanden. Es hat sich herausgestellt, das Bedrocan besonders wirksam Gefühle verstärken kann, dies hilft Patienten, welche Probleme mit Gefühlen und Empfindungen haben. Diese Eigenschaft könnte jedoch auch im therapeutischen Zusammenhang genutzt werden.

Anwendung: Bestens für morgens und mittags geeignet, da Bedrocan sehr wach macht und daher keine geeignete Wahl für das Einschlafen oder für eine ruhige Entspannung ist. Jedoch ist Bedrocan bestens für die Arbeit geeignet.


Blütengröße, -farbe und -beschaffenheit: Kleine bis mittelgroße, teilweise sogar recht große, leichte Blüten. Die Blütenform ist sativa-typisch und länglich. Weich, aber kompakt. Die seitlichen Nugs sind kurz und rund und sind wie Weintrauben um die mitteldicken Stängel angeordnet. Die Blütenstempel sind hellbraun bis orange. Die Blüten haben giftgrüne, hell- und dunkelgrüne sowie oliv- und minzgrüne Farben. Die Blüten haben jedoch eine starke Harzkistallproduktion, wodurch sie heller, sogar in einem Zitron

engelb schimmern. Sehr gute Qualität. (THC-Gehalt der Charge: ca. 23,2 %, CBD < 0,5 %)

Geruch / Geschmack: Süß-sauer-fruchtig nach frischem Nadelwald und intensiver, spritziger Zitrone und etwas Orange. Süß und blumig, ähnlich wie Salbei. Etwas skunkig. Ein Hauch Kräuter-, Pfeffer- und Sandelholzgeschmack.

Zusätzliche Info: Die Sorte regt sehr stark den Appetit an, daher sollte man nach Möglichkeit vor der Einnahme zumindest ein bisschen gegessen haben. Die Sorte wird gemein hin als idealer “wake-and-bake” Stamm angesehen, da die Gehirnaktivität deutlich gesteigert wird. Bei Angst und Nervösität würde ich eine andere Sorte empfehlen, welche mehr beruhigend wirkt (z.B. Strawberry Ice oder White Widow), da Bedrocan hervorragend Gefühle – negative wie positive – verstärken kann.

Fazit: Stark aktivierende, zerebrale, jedoch sehr klare sativadominante Sorte mit intensivem Zitrusgeschmack für morgens oder für die Arbeit mit wertvollen medizinischen Eigenschaften z. B. für Krebspatienten. Mehr eine Sorte für Sativa-Liebhaber.

Hauptterpene: β-Myrcen, α-Pinen, d-Limonen, α-Humulen, Linalool, β-Caryophyllen, Terpinolen, Ocimen

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© Sachverständiger Jonatan Hartmann, Stand: 18.03.2022

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