Genetik: Die genetischen Ursprünge des Kultivars namens “Florestura” sollen auf einer Kreuzung zweier Klassiker beruhen: “Amnesia” und “Super Haze”. Da es zu Amnesia jedoch sehr viele unterschiedliche Angaben hinsichtlich des Ursprungs gibt, kann man hier zur Kreuzungslinie leider keine sichere Aussage treffen. Zu viele Züchter mit dem selben Sortennamen. Die Sorte Super Haze dahingegen ist eine klassische Sorte aus den jungen 90er Jahren, welche aus dem originalen Haze (eine Kreuzung aus verschiedenen Sativa-Landrassen aus Kolumbien, Mexiko, Thailand und Indien) und dem allseits bekannten Skunk Nr. 1 (ebenfalls eine Kreuzung aus Landrassen aus Afghanistan, Mexiko und Kolumbien) entstanden sein soll.
Schmerzlinderung: Sehr gute Sorte bei mittelstarken chronischen Schmerzen, aber insbesondere auch bei psychischen Leiden. Hervorragende analgetische Eigenschaften und eine exzellente muskelrelaxierende Wirkung.
Medizinische Anwendungen: Chronische Schmerzen, Depression, PTBS, Schlafstörungen, Angststörungen, Stress, Verspannungen, Migräne/Kopfschmerzen, Krämpfe, Spastiken, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Entzündungen, Multiple Sklerose, Glaukom.
Hauptwirkung: Erst stellt sich eine körperliche und zerebrale Tiefenentspannung ein, doch bereits nach kurzer Zeit bemerkt man die schweren Auswirkungen auf die Gedanken, diese werden effektiv heruntergefahren. Die Gedanken sind anfangs stark verspaced und die Konzentration fällt schwer. Leicht psychedelisch, aber auch erhebend. Zerebral sind die Auswirkungen so intensiv, dass es vorkommen kann, dass man etwas vergisst. Also eine ziemlich starke Sedierung. Man merkt also schon noch deutlich, dass die Stammsorte Amnesia ein Elternteil ist, jedoch ist nach meiner Einschätzung die Varietät Demecan 20/1 noch ein Stückchen mehr indicalastiger. Insgesamt hat die Sorte eine leicht sativa-dominante bzw. eine relativ ausgeglichene Heavy-Hybrid Wirkung. Nach meiner Meinung eine ideale Sorte bei Stress oder Angst.
Wirkungsspitze: Man ist glücklich und mittelstark euphorisch. Ein sehr sanftes aber deutliches warm/kaltes Körpergefühl, insbesondere am Kopf und Stirn. Wenn man die Augen zu macht, dann fühlt man sich, als würde man schweben. Muskulär absolut Tiefenentspannt. Mit der Zeit kommt ein mittelstarkes Hungergefühl. Die Sorte macht zwar nicht direkt müde, die Gedanken werden sogar eher aktiviert, jedoch ist die Sedierung so stark, dass man nach einem anstrengenden Arbeitstag nach der Einnahme direkt einschläft. Wenn sich die Wirkung dann langsam auspendelt, wird es langsam clear und fokussiert, was unter Umständen auch beim Einschlafen helfen kann.
Anwendung: Am besten nachmittags, abends oder nachts. Eine Anwendung morgens ist auch problemlos möglich, jedoch fällt konzentriertes Arbeiten eher schwer. Hinweis für das Schlafen: wenn man noch nicht müde ist, dann sollte man mind. 2 Stunden vor dem Schlafen diese Sorte nicht mehr einnehmen, sondern auf ein Indica zurückgreifen.
Blütengröße, -farbe und -beschaffenheit: Kleine bis mittelgroße, relativ schwere Blüten. Die kompakte, Popcorn-artige Blütenform erinnert etwas an eine Mischung aus Amnesia und Skunk, jedoch in Mini-Format (bei meiner Charge waren die meisten Blüten relativ klein, aber trotzdem fein). Die eher spitzen Nugs sind sehr prall und enganliegend. Diese sind übersät mit langen, grell-orangenen Blütenstempel. Die Blütenblätter haben ein dunkles Olivgrün mit minzgrünen Farbtönen und stellen einen deutlichen Kontrast zu den sonst grell leuchtenden Farben dar. Denn die eher spitze Calyx der Sorte besitz ein strahlendes Giftgrün. Die kleinen Blüten glitzern jedoch förmlich, da diese wie mit Staubzucker von vielen großen tröpfchenförmigen Drüsenhaaren bedeckt sind.
Geruch / Geschmack: Intensiver nussiger Bergwiesen-Heu Geruch mit deutlichen holzigen und würzigen Aromen wie Sandelholz und ein Hauch von Gewürzen, Blumen und Kräutern, wobei der Nelkenduft am deutlichsten wahrnehmbar ist. Der Duft erinnert mich etwas an Erdnussbutter. Erst nach dem Zerkleinern entwickeln sich deutlich säuerliche Duftnoten nach Bergamotte – köstlich! Zusammen vereinen sich die einzelnen feinen Geschmacksnoten zu einem cremigen und würzigen Geschmackserlebnis. Der Geruch erinnert nur noch ganz leicht an Amnesia. Die Dampfentwicklung ist sehr gut, auch noch bei höheren Temperaturen.
Fazit: Im Gegensatz zu Amnesia und Amnesia Haze (ebenfalls in der Apotheke erhältlich) ist die Wirkung deutlich mehr körperlich, bei gleichbleibenden starken zerebralen Eigenschaften. Ich würde die Sorte Demecan 20/1 als Weiterentwicklung der Sorte Amnesia bezeichnen. Extrem gute körperliche und psychische Eigenschaften sowie eine hervorragende analgetische Wirkung! Also eine sehr gute und zuverlässige medizinische Sorte.
Hauptterpene: β-Caryophyllen, d-Limonen, β-Myrcen, α-Humulene
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© Sachverständiger Jonatan Hartmann, Stand: 25.03.2022
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