Purps

Genetik: Ob es sich um das originale „Mendocino Purps“ (Clone only) aus dem nordkalifornischen Mendocino County oder ob es sich um die kanadischen Rückkreuzungen namens „The Purps“ oder eine andere Variante namens „Da Purps“ (Afghani x Mendo Purps) handelt, ist für mich ohne weiterführende Informationen nicht feststellbar. Bei Tilray heißt diese Sorte „Spotlight Vancouver ´Purps´“. Es sollen außerdem noch sativa-dominante Phänotypen dieser Sorte existieren. Das nördlich von San Francisco an der Pazifikküste gelegene Mendocino Valley ist jedoch bekannt für die dort stark vertretene Cannabis-Industrie – also kein Wunder, dass eine Sorte nach dieser traditionellen Region benannt wurde. Die genaue genetische Abstammung dieser überaus potenten Sorte ist schlichtweg unbekannt. Jedoch überzeugt die indicadominierende Heavy-Hybridsorte mit seiner intensiven körperlichen und zerebralen Wirkung, welche selbst erfahrenen und schwerkranken Patienten optimal helfen wird und viele wertvolle medizinische Eigenschaften mit sich bringt.

Schmerzlinderung:  Phänomenale Muskelentspannung und Schmerzlinderung. Die analgetischen Eigenschaften dieser Varietät sind äußerst effektiv und übertreffen die meisten mir bekannten Sorten. Zusammen mit der überaus starken Sedierung (fast schon narkotisierend!) und der enormen Wirksamkeit bei psychischen Leiden eignet sich die Sorte Purps bestens zur Behandlung von mittelstarken bis sehr starken chronischen und akuten Beschwerden und wird mit Erfolg bei Tumorschmerzen eingesetzt.

Medizinische Anwendungen: Chronische Schmerzen, Depression, Schlafstörungen, Angststörungen, Stress, Verspannungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Regelschmerzen, Krämpfe, Spastiken, Arthritis, Entzündungen.

Hauptwirkung: Purps wirkt körperlich und zerebral extrastark, dabei aber äußerst entspannend und angenehm. Zu Beginn ist die Wirkung wie ein Heavy-Hybrid mit starken psychedelischen und fast schon narkotisierenden Effekten welche später etwas in eine Clear-Indica Wirkung übergeht mit einer sehr deutlichen Sedierung. Besonders am Anfang zerebral sehr verstrahlt. Besonders innerhalb der ersten Stunde nach der Einnahme kann es schwieriger sein, sich zu konzentrieren. Der Hunger tritt dann auch spätestens nach einer Stunde ein und das Hungergefühl ist dann sehr intensiv. Man bekommt richtig Heiß-Hunger, Snacks reichen hier meist nicht mehr aus, sondern eine anständige, nahrhafte, warme Mahlzeit. Auf mich wirkt die Wirkung extrem stresslindernd und angstlösend. Wenn man jedoch empfindlich auf Sativa oder stark zerebral wirkende Sorten ist, dann ist vermutlich eine andere Sorte angebracht, denn es können sich grundsätzlich auch unangenehme Gedanken verstärken oder man kann sich darüber etwas erschrecken, was mit den Gedanken gerade passiert. Daher ist definitiv eine sehr vorsichtige Dosierung angezeigt bei der Sorte Purps. Bei sehr niedriger Dosierung (1/4 einer Vapo-Kapsel) zeigte sich bei mir sogar erst eine Clear-Hybrid Wirkung, welche sehr fokussierend und mittelstark euphorisierend, energetisierend, kreativ und etwas entspannend war. Jedoch ist die Schwelle zur schweren Heavy Wirkung schon bei der geringsten Erhöhung der Dosierung überschritten, daher eignet sich die Sorte nicht zur Erzielung von rein klaren Wirkungen, selbst wenn man nur geringe Dosen einsetzt.

Wirkungsspitze: Wenn man anfängt zu dampfen vergehen nur wenige Sekunden bis sich eine tiefe und ruhige Entspannung im ganzen Körper entfaltet. Doch die Sorte hat eine so intensive zerebrale Wirkung, dass es mich gedanklich erstmal komplett aus meinem „Alltag“ herausholt und ich mich entweder Sekunden oder gar Minuten später in tiefen, ruhigen Gedanken versunken wiederfinde. Dann fällt mir oft erst auf, dass ich den Vaporizer noch zu Ende dampfen wollte, so intensiv holt einen die Sorte aus den eigenen Gedankenmustern heraus. Wenn man dann nach ca. 30 Minuten seinen gedanklichen, roten Faden wiedergefunden hat, stellt sich sogar eine leichte Fokussierung ein, die von einer anhaltenden Tiefenentspannung (gedanklich + muskulär) begleitet wird. Sobald man seine Gedanken wiedergefunden hat, fällt einem diese ruhige und erhebende Euphorie auf, selbst wenn man vorher zutiefst schlecht gelaunt war z.B. wegen den starken Schmerzen. Man ist einfach glücklich, blickt wieder auf und man sieht optimistisch nach vorne. Außer man ist wegen der starken Sedierung schon längst eingeschlafen, denn dies kann bei Purps durchaus passieren, obwohl die Wirkung eher nur moderat einschläfernd ist, eher beruhigend. Aber diese wunderbare Entspannung macht dann eben doch etwas schläfrig. Mir hilft es vor allem bestens aus den gedanklichen Kreisläufen herauszukommen, mit denen ich aufgrund meiner psychischen Erkrankung täglich konfrontiert bin und unter denen ich ziemlich zu leiden habe. Allein diese Eigenschaft hilft mir bestens beim Einschlafen (Das Herunterfahren der Gedanken).

Anwendung: Wenn man ausgeschlafen ist, dann kann diese Sorte auch tagsüber eingesetzt werden, inbesondere dann wenn es medizinisch notwendig ist. Bei bereits bestehender Erschöpfung oder leichter Müdigkeit kann es sein, dass man direkt einschläft und eventuell einen ungewollten Mittagschlaf einlegt. Die Sorte kann dann theoretisch auch nachts beim Einschlafen helfen, man darf jedoch auch nicht die starken zerebralen Effekte vergessen, die für manche Patienten für das Einschlafen jedoch zu stark sind. Daher werden die meisten Patienten die Sorte Purps wahrscheinlich am Abend verwenden. Man sollte auch beachten, dass man nach der Einnahme von Purps ziemlich träge wird, die Einnahme empfiehlt sich also, wenn man sonst nichts Wichtiges mehr zu tun hat. Patienten, die so wie so mit ihrer Faulheit zu kämpfen haben, sollten daher eher auf eine andere Sorte zurückgreifen. Außerdem sollte jedem nach dem gründlichen Lesen der Wirkungsbeschreibung zweifellos bewusst sein, dass eine Fahrtauglichkeit nicht mehr gegeben ist, da die Wirkung sehr intensiv ist und nicht unterschätzt werden sollte. Insbesondere kommen immer wieder mal klare Momente in der Wirkung von Purps, in denen man das eigene „High“ schnell unterschätzen könnte. Nach meiner Einschätzung für die konzentrierte Arbeit total ungeeignet, perfekt jedoch für medizinische Notfälle.

Blütengröße, -farbe und -beschaffenheit: Wie der Name Purps bereits erkennen lässt, handelt es sich um ein Cultivar, welches viele Anthocyane bildet und unter den richtigen Voraussetzungen (unterdurchschnittliche Temperaturen) die Chlorophyll Werte sinken und somit ein sehr schön buntes Erscheinungsbild mit Purpurfarben zum Vorschein kommt. Leider sind bei der mir vorliegenden Charge keine Purpurfarben zu erkennen, nur sehr vereinzelt bräunliche und dunkelblaue Farben. Die Blüten haben eher dunkle Grüntöne wie Minzgrün und Olivgrün, sehen aber heller aus als sie eigentlich sind, da die Nugs in staubzuckerartiger Weise von silber glitzernden Drüsenhaaren bedeckt sind. Die Blüten sehen wie gezuckert aus. Die Blütenstempel haben eine kräftige Bernsteinfarbe. Die mittelgroßen bis großen Blüten sind leichter als sie aussehen, das Gewicht würde ich als mittelschwer einschätzen. Die Stängel weisen ebenfalls eine mittlere Dicke auf. Die Nugs weisen einen engen und dichten Wuchs auf, genauso die Calyx, welche bei dieser Sorte eher rundlich aussehen.

Geruch / Geschmack: Sehr würziger, stechender Duft nach Nadelwald mit einem sehr deutlichen Dieselgeruch, Moschus und einem säuerlich-erdigen Geruch (wie frisch ausgegrabene Erde) und Noten von Sandelholz, Nüssen und Kräuter. Vor dem Zerkleinern ist der Duft außerdem leicht pfeffrig. Nachdem man die Blüten aufgebrochen hat, entwickeln sich intesive, süße Düfte nach Ananas, Grapefruit, Karamell, bittere Kaffee-Noten, leicht holzige Noten und ein Hauch, wirklich nur ein Hauch fruchtiger Trauben- bzw. Beerengeschmack. Der komplexe Geschmack des Dampfes ist dem der zerkleinerten Blüte gleich, sehr würzig und süß, mit feinen holzigen und bitteren Noten.

Zusätzliche Info: Bei dieser sehr wirksamen Sorte sollte man mit der Dosierung sehr aufpassen, vor allem wenn man die Wirkung noch nicht kennt. Die Wirkung ist langanhaltend und extrastark. Patienten mit Vorlieben für Heavy-Hybride werden in dieser Sorte vermutlich einen Favoriten finden. Jedoch sollten Patienten mit starken Herz-Kreislauf-Problemen mit dieser Sorte sehr aufpassen (entweder sehr langsam an die Sorte gewöhnen oder eine andere Sorte aussuchen). Auf jeden Fall sollten Menschen mit Herz-Kreislaufproblemen die richtige Sortenauswahl mit Ihrem Arzt besprechen! Denn obwohl mein Kreislauf relativ fit ist, kam es bei mir zu einem Blutdruckabfall als ich direkt nach dem Verdampfen viel zu schnell aufgestanden bin und mir dann schwummrig wurde. Im Liegen widerrum kann sich der Blutdruck u. U. erhöhen, wie Studien gezeigt haben. Die Sorte Purps hat den bisher deutlichsten Einfluss auf Blutdruck und Herz-Kreislauf der mir bereits bekannten, medizinischen Sorten und diese effektive blutdruckregulierende Eigenschaft sollte weiter erforscht werden. Damit lassen sich vermutlich weitere entsprechende Krankheiten effektiv behandeln, wie z. B. Glaukom oder bestimmte Kreislauferkrankungen. Menschen mit Bluthochdruck sollten sich langsam mit niedrigen Dosierungen daran gewöhnen und dies unbedingt mit ihrem Arzt besprechen.

Fazit: Diese hochwirksame und sehr zuverlässige Sorte ist eine sinnvolle Erweiterung des Apothekensortiments und wird vielen schwerkranken Patienten optimal helfen. Die sortenspezifische Wirkung ist vielseitig einsetzbar und für den medizinischen Gebrauch daher sehr wertvoll. Jedoch ist die Sorte eher weniger für die Einstellungsphase bzw. für unerfahrene Patienten geeignet.

Hauptterpene: Pinene, Humulene, Myrcene, Caryophyllene

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© Sachverständiger Jonatan Hartmann, Stand: 09.04.2022

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