Weihrauch und Baumharze: Herkunft, Qualität, Wirkung & Synergien mit Cannabis in Gesundheit und Ritual
Seit einiger Zeit beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema Baumharze, insbesondere mit Weihrauch (Boswellia). Je tiefer ich mich einlese, desto klarer wird mir, dass es sich nicht nur um einen alten Räucherstoff handelt, sondern um eine Pflanze mit komplexen Inhaltsstoffen und erstaunlichen Einsatzmöglichkeiten. In meinen Beratungen fällt mir auf, wie groß das Interesse an natürlichen Substanzen ist – und genau hier bietet Weihrauch spannende Anknüpfungspunkte, auch im Zusammenspiel mit medizinischem Cannabis.
Weihrauch enthält unter anderem Boswelliasäuren, die in zahlreichen Studien untersucht wurden. Eine Arbeit von Ammon (2010, Planta Medica) beschreibt die entzündungshemmenden Eigenschaften und das Potenzial bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen. Weitere klinische Untersuchungen weisen darauf hin, dass Boswelliasäuren bestimmte Enzyme hemmen können, die an Entzündungsprozessen beteiligt sind (Kimmatkar et al. 2003; Sander et al. 1998). Besonders spannend ist eine neuere Untersuchung von Moussaieff et al. (2008, FASEB Journal): Dort wird beschrieben, dass bestimmte Inhaltsstoffe des Weihrauchs (Incensolacetat) direkt auf TRPV3-Ionenkanäle im Gehirn wirken, die mit Stimmungen, Schmerzverarbeitung und sogar mit endocannabinoiden Mechanismen in Verbindung stehen. Das bedeutet, dass Weihrauch ähnliche neuronale Signalwege beeinflussen könnte wie Cannabis – wenn auch auf andere Weise.
Für Menschen, die Cannabis medizinisch nutzen – etwa bei chronischen Schmerzen, Multipler Sklerose oder entzündlichen Darmerkrankungen – eröffnet diese Überschneidung interessante Synergien. Räuchert man Weihrauch begleitend oder nutzt Extrakte, berichten viele Anwender von einer Verstärkung der entspannenden Wirkung, ohne dass zwingend höhere Cannabismengen erforderlich wären. Auch in der Freizeitnutzung kann das Zusammenspiel spannend sein: Weihrauch bringt eine tiefe, warme Duftnote und kann die Wirkung von Cannabis auf einer aromatherapeutischen Ebene ergänzen.